Ein Zuhause aus Reet

Wie in unserem letzten "Spubi's 5" Beitrag bereits angedeutet, gibt es eine Vielzahl an Beutensystemen, die unterschiedlichsten Formen der Bienenhaltung und noch mehr Meinungen dazu.

Ein Leitspruch, welcher uns seit Anbeginn immer wieder begegnet und seit jeher begleitet ist: "fragst du zwei Imker, bekommst du drei Meinungen" und so ist es auch. Es gibt weder das Beutensystem, noch die Haltungsform - jeder einzelne muss seinen eigenen, ganz individuellen und für ihn passenden Weg finden. Wir lassen euch gerne an unserem teilhaben und laden zu einem wertschätzenden und fairen Erfahrungsaustausch ein.

Grundsatz unserer Überlegungen war definitiv, dass wir unsere Bienen gerne so natur- und wesensnah halten möchten wie es uns nur irgend möglich ist. Daher haben wir uns sehr schnell auf Beuten aus Naturmaterialien konzentriert. Nach reiflicher Überlegung und nach langem Abwägen von Für und Wider uns für eine Schilfbeute entschieden.

Schilf als eines der Basismaterialien der Beute hat uns insbesondere aufgrund seiner besonderen Dämmfähigkeit und Regulierungseffekt von Temperatur und Feuchtigkeit im Inneren der Beute direkt überzeugt. Darüber hinaus ist Schilf äußerst witterungsbeständig, was die Reetdachkultur im Norden unseres Landes umfassend beweist. Ein weiterer Aspekt war die Holzart und Herkunft, sowie die grundsätzliche Herstellung der Beute. Wir wollten für unser erstes Bienenvolk etwas ganz besonderes und sind schlussendlich bei der kleinen Holzbiegerei im bayrischen Wald fündig geworden.

Nicht nur die Optik des Schilfmagazins, sondern auch die liebevoll von Hand gefertigten Holzrähmchen und die Möglichkeit mit Zargen im Zanderformat erweitern zu können waren ausschlaggebend dafür, dass wir diese kleine Augenweide sofort bestellt haben. Wir haben uns für die Warmbauweise entschieden, sowie für die Hälfte Halbrähmchen, als Basis für eine glückliche Brut und die andere Hälfte ganze Rähmchen, um die Honigwaben bruchsicher handhaben zu können.

Der Vorteil dieser bezaubernden Optik ist jedoch auch ein klarer Nachteil dieser besonderen Schmuckbeute, dessen man sich vor dem Kauf bewusst sein sollte. Das Magazin ist ungefähr eineinhalb Zandermaß hoch und im unteren Bereich gebogen und somit nicht mit anderen Beutensystemen kompatibel.

Da wir aber mit Königin und Kunstschwarm starten wollten, konnten wir sehr flexibel damit umgehen und haben unsere Entscheidung für diese Perle der Holzbiegekunst bisher nicht bereut. Eine erste Einweisung in dieses System hat uns unser lieber Imkerpate gegeben, wozu es bereits diesen kleinen Bolgartikel geschrieben hatten und weitere in den nächsten Tagen und Wochen folgen werden.

Bis bald, eure Spubis Markus und Lisa