Spubi's 5 - Gründe Honig direkt vom Imker zu kaufen

Globalisierung hat sehr viele sehr gute Seiten. Das erleben wir alle mittlerweile täglich. Dennoch kann es nicht schaden, auch hin und wieder vor der eigenen Haustüre nach Schätzen zu schauen. Nähe und direkte Verbundenheit hat einige Vorteile, insbesondere wenn es um unseren Konsum geht.

Heute möchten wir euch daher 5 gute Gründe, euren Honig beim heimischen Imker zu erwerben, an die Hand geben.

Honig ist toll, die meisten von uns lieben ihn. Honig ist ein Naturprodukt, das nahezu weltweit 'hergestellt' werden kann. Oftmals unterscheiden sich insbesondere über Länder-grenzen hinweg, Geschmack und Qualität der Honige. Warum es daher sinnvoll sein kann heimischen Honig zu bevorzugen, beleuchten wir in der heutigen Folge von Spubi's 5.

Das Format haben wir so gewählt, dass der Tipp kurz erklärt und beschrieben wird, ggf. werden zusätzliche Informationen über externe Weblinks angeboten. Funktion und Inhalt der verlinkten Seiten verantworten dessen Betreiber. Wie immer gilt, sollte euch hier etwas auffallen, sprecht uns gerne an!

Genug der Vorworte, kommen wir zum Thema:

  1. Nachhaltigkeit

    Direkt zu Beginn ein besonders starkes Argument für den heimischen Honig vom Imker: Honig als Naturprodukt kann (in ausreichender Menge) im eigenen Land produziert werden. Ein Zukauf von Honigen aus dem Ausland ist aktuell nur deswegen notwendig, da die Nachfrage nach Honig in Deutschland das Angebot deutlich übersteigt. Spannend ist die Auswertung aus EU-Sicht - EU weit wird deutlich mehr Honig aus China, Amerika, Mexiko u.A. in die EU importiert, als Exportiert. Begründet wird dies im Artikel mit einem ebenfalls spannenden und oftmals zutreffendem Sachverhalt: Importhonig kostet rund die Hälfte vom EU-Honig. Innerhalb der EU liegt die Vermutung nahe, dass Deutscher Honig mit die höchsten Produktionskosten der EU-Staaten einhaltet. Leider geht dies zu Lasten des Nachhaltigkeitsgedanken. Wir importieren ein Naturprodukt, welches wir im eigenen Land selbst produzieren könnten (Ausnahmen wie Manuka-Honig ausgenommen). Der Honig reist teilweise über Kontinente, wird verschifft und sieht sich daher mit einem vergrößertem CO2-Abdruck konfrontiert. Regionaler (deutscher) Honig legt deutlich geringere Strecken zurücklegen. Sein CO2 Abdruck ist somit entsprechend kleiner.

  2. Bestäubung

    Auch wenn es nicht die primäre Aufgabe einer Honig-Biene ist, so bringt sie doch auch eine nicht zu vernachlässigende Bestäubungsleistung auf. Insbesondere Obst-Bauern schätzen den Mehrertrag, den die Ansiedlung eines Bienenvolkes auf der Plantage / im Obstgarten mit sich bringt. Ein Kauf regionaler Produkte unterstützt die deutschen Imker bei der Bienenhaltung. Mit der Anzahl der Honigbienen-Völker in Deutschland kann also eine Steigerung der Bestäubungsleistung und damit des z.B. Obstertrags festgestellt werden. Dies vor Allem, da die Rettung anderer Bestäuber wie Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln und Käfer, leider nur als schleppend fortschreitend bezeichnet werden kann. Auch hier können Imker durch ihr Fachwissen weiterhelfen, Lebensraum auch für Wildbestäuber zu schaffen.

  3. Qualität

    Es mag überraschen - ist es doch auch Honig - aber glaubt uns: man schmeckt einen deutlichen Unterschied zwischen traditionellem Imker-Handwerk-Honig und dem Industrie-Misch-Honig aus "EU und non-EU" Ländern. Woran liegt das? Es gibt in Deutschland eine sehr strenge "Honigverordnung". Diese besagt detailliert, was Honig ist und entsprechend welche Qualitätsmerkmale ein Produkt innehaben muss, das sich Honig nennt. Ohne an der Stelle zu sehr ins Detail zu gehen: In anderen Ländern (non-EU, teilweise auch EU) kann es sein, dass der Honig geringeren, oder keinem Qualitätsanspruch bei der Herstellung unterliegt. Das Endprodukt, ist ein gekennzeichneter Honig (Mischprodukt aus EU und non-EU Honig), welches kaum mit einem 100% Imker-Honig nach deutscher Honigverordnung zu vergleichen ist. Habt ihr die Podcast-Folge mit Grischa gehört? Im Selbstversuch, einer Art "Honig-Tasting" waren die Unterschiede wahrnehmbar. Probiert es doch auch selbst einmal aus.

  4. Direkter Kontakt

    Fragen zum Honig? Wie wird geimkert, was kommt ins Glas, wie ist die Philosophie der Imkerei? All diese Fragen geht im Zuge einer industrialisierten Honigproduktion leider meist verloren. Regional-orientierter Honigkauf ermöglicht es Euch oftmals Eure Fragen direkt an den Imker zu stellen. Wir finden, Honig schmeckt noch einmal besser, wenn man genau weiß, wo er herkommt und man ggf. eine oder mehrere der Bienen im eigenen Garten hat. Solltet ihr (noch) keinen direkten Kontakt zu einem Imker haben, empfehlen wir euch unsere Suche. Solltet Ihr den Honig aus Eurer (deutschen) Urlaubsregion vermissen, helfen euch unsere Freunde von Heimathonig gerne weiter - apropos Freunde, an der Stelle seid gespannt, bald gibt's Neuigkeiten!

  5. Wirkung

    Honig ist nicht bloß Zucker. Echter Imkerhonig enthält zudem auch Pollen, Enzyme uvm. Diese können das Immunsystem stärken und beispielsweise auch Heuschnupfen abmildern (quasi desensibilisieren). Darüber hinaus werden dem Honig in der Naturmedizin heilende Effekte bei Halsschmerzen und Husten zugeschrieben. Industrielle Produktion filtert häufig den Honig, um diese weiteren Bestandteile, damit der Honig nicht kristallisiert. Zusätzliches Erhitzen für erleichterte Abfüllung zerstört die sekundären Inhaltsstoffe. Was bleibt ist mehr Zucker als Naturprodukt. Eine interessante Studie aus Österreich zu dem Thema findet ihr hier. Auch Schadstoffe können durch andere Gesetzeslagen im Ausland den Honig mehr belasten als bei uns. Leider gibt es hier von Land zu Land sehr große Unterschiede, je nachdem wie intensiv Landwirtschaft und Industrie betrieben werden. Die Transparenz geht hier oftmals durch die Pauschalisierung "EU und non-EU" unter. Auch wenn wir uns persönlich freuen, dass diese Kennzeichnung nun Pflicht ist.


Wir hoffen, dass Euch das (zugegebenermaßen etwas subjektive) Plädoyer für Imkerhonig gefallen hat. Schreibt uns, welche Spubi's 5 ihr gerne noch lesen würdet. Wir freuen uns auf den Austausch mit euch, eure persönlichen Tipps und Erfahrungen.

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Lasst uns gemeinsam Gutes tun!

Eure Spubis